«Nationale Konferenz Gesundheit 2030» im Zeichen der Digitalisierung

Bern, 20.02.2024 - Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat heute in Bern die «Nationale Konferenz Gesundheit 2030» eröffnet. Sie betonte in ihrer Rede die Bedeutung einer starken und finanziell tragbaren Grundversorgung und einer engen Zusammenarbeit aller involvierten Partner. Höchste Priorität hat für sie die digitale Transformation – das Thema der diesjährigen Konferenz. Damit kann das Gesundheitssystem gestärkt werden. Auch in der Schweiz wurde zwar viel in die Digitalisierung investiert, jedoch sind diese Investitionen zu wenig aufeinander abgestimmt. Damit die wichtigsten Gesundheitsinformationen einfacher digital zugänglich sind, braucht es deshalb eine bessere Vernetzung der verschiedenen Systeme. Die Fachleute des Bundes erläuterten an der Konferenz das Programm zur Förderung der digitalen Transformation (Digisanté) und vertieften mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone, der Wissenschaft sowie zahlreicher weiterer Gesundheitsakteure konkrete Projekte.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), eröffnete heute in Bern die «Nationale Konferenz Gesundheit 2030». An diesem Anlass diskutieren Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitswesens jeweils Schwerpunkte der bundesrätlichen Strategie Gesundheit 2030. In diesem Jahr lag der Fokus auf der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Das Thema hat auch für Bundesrätin Baume-Schneider Priorität, wie sie in ihrer Rede deutlich machte: «Die Digitalisierung spielt eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Patientensicherheit oder auch bei der Verringerung der Arbeitsbelastung von Gesundheitsfachkräften.»

Vertrauen als Schlüssel für eine erfolgreiche Digitalisierung
An der Konferenz mit dem Motto «Digital vernetzt und menschlich verbunden» haben über 320 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gesundheitswesen teilgenommen. Nach der bundesrätlichen Rede gab Dimitra Panteli, Leiterin Fachbereich Innovation, European Observatory on Health Systems and Policies, einen Überblick über die internationale Entwicklung im Bereich Digitalisierung. Dabei zeigte sie, wie entscheidend es ist, dass die Schweiz bei der Entwicklung von digitalen Lösungen auch internationale Standards berücksichtigt. Adrien Bron, Generaldirektor der Direktion für Gesundheit und Mobilität des Kantons Genf, schilderte, wie fünf Westschweizer Kantone mit einer interkantonalen Konvention zur Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen ihre Kräfte gebündelt haben. Sie teilen ihre Kosten und Ressourcen sowie ihre Erfahrungen und können sich so als starke Akteure positionieren. Professor Felix Gille, Projektleiter an der Digital Society Initiative der Universität Zürich, thematisierte die Bedeutung des Vertrauens für das Teilen von Gesundheitsdaten. Dazu braucht es Systemgarantien, um die Interessen der Bevölkerung zu wahren sowie die Förderung der digitalen Selbstbestimmungskompetenz.

Mit Digisanté die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben
Die Vertreterinnen und Vertreter des Bundes informierten über Digisanté, das vom Bundesrat im November 2023 verabschiedete Programm zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Es dient dazu, die Digitalisierung auf nationaler Ebene voranzutreiben und die verschiedenen Akteure besser zu vernetzen. Damit können die Zusammenarbeit erleichtert sowie Behandlungsqualität, Effizienz, Transparenz und Patientensicherheit und Forschung verbessert werden. Bereits verfügbar ist das elektronische Patientendossier (EPD). Mit dem EPD können alle wichtigen Gesundheitsinformationen an einem Ort übersichtlich abgelegt und jederzeit einfach und sicher abgerufen werden. Das dient den Patientinnen und Patienten, ihren Angehörigen und den Gesundheitsfachpersonen.

Die Schweiz verfügt im internationalen Vergleich über ein sehr gutes Gesundheitssystem. Bei der Digitalisierung besteht aber Nachholbedarf. Zwar arbeiten viele Akteure im Gesundheitswesen schon heute weitgehend digital. Die zahlreichen Informatiksysteme und Prozesse sind aber zu wenig aufeinander abgestimmt und Daten können nicht durchwegs nahtlos von einem System zum anderen übertragen werden. Dies führt dazu, dass Informationen mehrfach angegeben werden müssen, dieselben Untersuchungen und Tests mehrmals gemacht werden und Informationen nicht weiterverwendet werden können. Mit Digisanté will der Bund das ändern: zugunsten der Patientinnen und Patienten sowie all jener, welche zur Diagnose, Behandlung, Pflege, Abrechnung, Steuerung und Forschung ebenfalls gute Gesundheitsdaten brauchen.

Gesundheit2030 ist die gesundheitspolitische Strategie des Bundesrates. Sie wurde Ende 2019 verabschiedet und kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar 2020 an der letzten nationalen Konferenz den Akteuren im Gesundheitssystem vorgestellt.

Gesundheit2030 fokussiert auf die vier grössten gesundheitspolitischen Herausforderungen:
- den digitalen und technologischen Wandel
- die demografische und gesellschaftliche Entwicklung
- die qualitativ hochstehende und finanziell tragbare Versorgung
- die Chancen auf ein Leben in Gesundheit.

Dem Bund ist es wichtig, Gesundheit2030 zusammen mit allen involvierten Akteuren umzusetzen. Um den Dialog zu stärken, organisiert er im Zweijahres-Rhythmus eine Nationale Konferenz – in diesem Jahr zum technologischen und digitalen Wandel. Nach einem pandemiebedingten Unterbruch wird die Serie der Gesundheit2030-Konferenzen somit fortgesetzt.

 


Adresse für Rückfragen

Bundesamt für Gesundheit, Medien und Kommunikation, media@bag.admin.ch, +41 58 462 95 05



Herausgeber

Bundesamt für Gesundheit
http://www.bag.admin.ch

Generalsekretariat EDI
http://www.edi.admin.ch

https://www.edi.admin.ch/content/edi/de/home/dokumentation/medienmitteilungen.html.msg-id-100100.html