34 staatsnahe Betriebe unterzeichnen Charta für Lohngleichheit

Bern, 28.11.2019 - 34 Vertreterinnen und Vertreter von staatsnahen Betrieben sind heute in Bern der Charta für Lohngleichheit beigetreten. Sie bekräftigen damit ihren Vorbildcharakter in der Gleichstellung von Frau und Mann und zeigen, dass sie ihren Einfluss bei der Vergabe von Aufträgen an andere Firmen nutzen wollen. Bundesrat Alain Berset hat die Charta vor drei Jahren zusammen mit kantonalen und kommunalen Regierungen lanciert. Sie wurde seither von 16 Kantonen, 86 Städten und Gemeinden sowie vom Bund unterzeichnet.

Mit dem Beitritt zur Charta bekennen sich die 34 Betriebe zur Lohngleichheit. Diese soll regelmässig überprüft werden, sowohl innerhalb der Betriebe als auch bei den Unternehmen, die von ihnen Aufträge erhalten. Zudem sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Gleichstellung sensibilisiert werden. Die unterzeichnenden Betriebe stammen aus ganz unterschiedlichen Branchen wie Gesundheit, Transport, Bildung oder Finanzdienstleistungen. Sie beschäftigen zusammen rund 180’000 Personen. Der gesamte öffentliche Sektor von Verwaltungen und staatsnahen Betrieben vereint rund 580'000 Vollzeitstellen. Im öffentlichen Beschaffungswesen der Schweiz werden jährlich Aufträge im Wert von 41 Milliarden Franken vergeben.

Unerklärte Lohndifferenz von monatlich 522 Franken

In den Verwaltungen von Bund, Kantonen und Gemeinden besteht eine durchschnittliche Lohndifferenz von monatlich 1498 Franken (16.7 Prozent). Davon können 65 Prozent durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Erfahrung oder Ausbildung erklärt werden. 35 Prozent der geschlechtsspezifischen Lohndifferenz sind jedoch unerklärt. Frauen verdienen monatlich im Durchschnitt 522 Franken (5.9 Prozent) weniger als ihre männlichen Berufskollegen. Das zeigt die Analyse der Lohnstrukturerhebungsdaten 2016 des Bundesamtes für Statistik. In der Privatwirtschaft beträgt dieser Anteil derzeit 657 Franken (8.1 Prozent).

Überprüfung der Lohngleichheit neu auch für KMU möglich

Ab nächstem Jahr wird zudem die Überprüfung der Lohngleichheit für alle Arbeitgebenden noch einfacher. Ab Herbst 2020 steht das Standard-Analyse-Instrument des Bundes (Logib) in neuer Form zur Verfügung. Es wird technisch vereinfacht und neu werden auch Betriebe mit wenigen Beschäftigten die Lohngleichheit kostenlos testen können. Bisher konnten nur Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitenden Logib benutzen. Das Instrument wurde 2006 im Auftrag des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) entwickelt und wurde 2018 zusammen mit der Charta mit dem UN Public Sevice Award (UNPSA) ausgezeichnet.

Am vierten nationalen Treffen zur Förderung der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor nahmen rund 100 Regierungsmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter von staatsnahen Betrieben sowie Fachpersonen teil. Organisiert wurde es vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann.

Liste der unterzeichnenden Betriebe: 

1.    Azienda Elettrica Ticinese

2.    Basler Verkehrs-Betriebe BVB

3.    Bedag Informatik

4.    Berner Fachhochschule BFH

5.    Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, Eawag

6.    Eidg. Finanzmarktaufsicht, Finma

7.    Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL

8.    Eidg. Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB

9.    Eidg. Institut für Metrologie, METAS

10.  Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, EMPA

11.  Ensemble Hospitalier de la Côte, EHC

12.  EPFL

13.  ETH

14.  Fachhochschule Graubünden

15.  Fachhochschule Nordwestschweiz, FHNW

16.  Gebäudeversicherung Kanton Basel-Stadt

17.  Graubündner Kantonalbank

18.  Hôpitaux Universitaires Genève, HUG

19.  Kantonsspital Aarau

20.  Pädagogische Hochschule Zürich

21.  Paul Scherrer Institut, PSI

22.  Die Post

23.  Pro Helvetia

24.  PUBLICA

25.  SBB

26.  Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV

27.  Services Industriels de Genève, SIG

28.  Solothurner Spitäler

29.  Swiss Investment Fund for Emerging Markets, SIFEM

30.  Swisscom

31.  Transports publics de la région lausannoise SA

32.  Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

33.  Universitätsspital Basel

34.  Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW


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