make together – nachhaltig begegnen

Projektziel und Zielgruppe

Begegnungen von Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen sind vielerorts nicht alltäglich. Sie sind aber besonders wichtig, damit Einstellungen, Ängste oder Überforderungsgefühle hinterfragt und Gemeinsamkeiten entdeckt werden können. Hier setzt make together an.

make together ist ein kreatives Angebot, welches sowohl im schulischen als auch im ausserschulischen Bereich positive Begegnungen zwischen Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen ermöglicht und auch ihr Umfeld sensibilisiert. Dadurch sollen auf individueller als auch auf struktureller Ebene inklusive Prozesse angeregt und gefördert werden.

Zielgruppen

  • Regel- und Sonderschulklassen (2. und 3. Zyklus)
  • Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigungen
  • Kunst- und Kulturinstitutionen
  • insieme Regionalvereine
     

Wie hilft dieses Projekt?

In einer temporären Werkstatt begegnen sich Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigungen und realisieren gemeinsam nachhaltige Projekte aus der Maker-Community. Sie stellen beispielsweise Solar-lichter her oder frischen alte Kleider mit unterschiedlichen «Upcycling»-Techniken auf. «Maker» sind Tüftler*innen, die die analoge mit der digitalen Welt verbinden. In der make together-Werkstatt stehen die Freude am Selbermachen, Ausprobieren, Zusammenarbeiten und Gestalten im Mittelpunkt.

Das pädagogische Konzept hinter make together regt zur Kooperation zwischen den unterschiedlichen Jugendlichen an und fördert den Austausch und das Lernen voneinander. Ein weiteres wichtiges Element von make together ist die Differenzierung, so dass die Teilnehmenden über unterschiedliche Wege zum selben Produkt kommen können – je nach Voraussetzungen und Bedürfnissen der Teilnehmenden.

Was hat dieses Projekt erreicht?

An einer wachsenden Anzahl Standorten in Bern, Basel und weiteren Orten entstehen auf Initiative von make together schweizweit neue Werkstätten, welche zu Begegnungsorten für Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigungen werden. Das Projekt hat viele Kunst- und Kulturinstitutionen motiviert, ihr Angebot (noch) inklusiver zu gestalten und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. make together diente dabei immer wieder als Startpunkt, um Erfahrungen im Umgang mit heterogenen Gruppen zu sammeln. Zudem zeigen die vielen positiven Rückmeldungen der Jugendlichen, dass sie von den Kontakterfahrungen profitieren konnten und das inklusive Angebot schätzen. Bis Ende 2022 haben 650 Jugendliche daran teilgenommen, davon 150 Jugendliche mit Behinderungen.

Beispiel


Erfahrungsbericht einer Regellehrperson:


"Diese Woche durfte unsere Klasse an der make together-Werkstatt in der Kornhausbibliothek Bern teilnehmen. (…) Die Jugendlichen hatten knapp drei Stunden Zeit, sich den Aktivitäten zu widmen. Dabei wurde sehr fleissig und konzentriert gearbeitet und auch sehr viel einander geholfen, erklärt, zugehört und zusammengearbeitet. Schon bald wurde jede Gruppe zu einer Einheit, die effektiv zusammenarbeitete, egal ob Regelschüler*in oder Sonderschüler*in, was ich besonders schön fand zu sehen. Man merkte förmlich, dass sich alle wohl fühlten und davon profitierten, Expertenwissen weiterzugeben und auch selber um Hilfe zu bitten.

Stolz konnte das Gemachte anschliessend nach Hause mitgenommen werden. Beide Aktivitäten waren äusserst beliebt bei den Jungs und Mädels. Einige Stimmen unserer Schüler*innen: „Die Neonleuchte ist mega cool!“ „Ich fand es toll, dass wir so zusammenarbeiten und einander helfen konnten.“ „Die ‚anderen‘ Jugendlichen fand ich nett und lustig, wir lachten viel zusammen.“ „Ein Coach sagte mir, dass ich sehr gut geholfen habe. Das macht mir auch Spass! Vielleicht möchte ich das mehr tun!“ "

Herausforderungen

Nebst der vorherrschenden Separation, welche im Allgemeinen eine grosse Herausforderung für inklusive Projekte darstellt (v.a. struktureller Art wie Zugänglichkeitsprobleme, neue Finanzierungsfragen), sind bei Menschen mit Behinderungen und deren Umfeld teilweise Berührungsängste oder Unsicherheiten vorhanden, weil in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit heterogenen Gruppen gemacht wurden. Hier braucht es nebst Überzeugungsarbeit auch konkrete Massnahmen, um ein gelingendes, inklusives Setting zu schaffen. Bei make together wurde von Beginn an darauf geachtet, positive Kontaktbedingungen zu ermöglichen, damit sich alle Jugendlichen, welche die Werkstatt besuchen, sich selbst sein dürfen und sich wohl und respektiert fühlen.

Die langfristige Finanzierung des Projektes ist eine wiederkehrende Herausforderung. Die vielen neuen Standorte, welche im aktuellen Jahr dazukommen, sprechen für eine Aufrechterhaltung der Aktivitäten und zeigen das grosse Interesse der Kunst- und Kulturinstitutionen gegenüber inklusiven Angeboten. Mit den dazugewonnenen Multiplikator*innen steigen die Chancen, dass make together über die Projektlaufzeit hinaus bestehen bleibt und sich etabliert.

Trägerschaft

Trägerschaft: insieme Schweiz, Pädagogische Hochschule PHBern
Projektregion: national
Laufzeit: Mai 2020 – Dezember 2022
Kontaktperson: Andreas Jäggi, Jill Aeschlimann, info@maketogether.ch
Webseite: https://www.maketogether.ch/
 

Projektleitung
Projektleitung make together: Jill Aeschlimann und Andreas Jäggi

Letzte Änderung 13.02.2024

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