Podcast

Reden wir! 20 Stimmen zu Rassismus

2021 wurde die Fachstelle für Rassismusbekämpfung des Bundes 20 Jahre alt. Es ist der Moment für eine Zwischenbilanz: Wo steht die Rassismusbekämpfung heute? Und wie soll sie sich weiterentwickeln? Darüber diskutieren 20 Gäste in der zehnteiligen Podcastreihe «Reden wir! 20 Stimmen zu Rassismus». Auch auf Spotify und anderen Streaming-Diensten verfügbar.

 


Ein Podcast zu Rassismus – worum es geht

Mit dem Podcast «Reden wir! 20 Stimmen zu Rassismus» blickt die Fachstelle für Rassismusbekämpfung zurück auf 20 Jahre Engagement gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung. In zehn Folgen kommen 20 namhafte Expertinnen und Experten, Aktivistinnen und Beobachter zu Wort – um die Diskussion rund um Rassismus voranzubringen und weiterzuentwickeln. Mit der Moderation von Mandy Abou Shoak, Vjosa Gervalla und Christoph Keller.

05. November 2021


(1) Rassismus in der Schweiz - die Geschichte

Wie die Schweiz lernte, mit Rassismus umzugehen

Lange Zeit war in der Schweiz nicht die Rede von Rassismus. Rassismus kam zwar vor, wurde aber nicht so benannt, überhaupt gingen weite Kreise davon aus, dass Rassismus vor allem ein Phänomen im «Ausland» sei. Wann und wie sich das änderte, und in welche Richtung sich die Debatte bewegte, das erzählen Michele Galizia, langjähriger ehemaliger Leiter der Fachstelle für Rassismusbekämpfung, Monique Eckmann, Professorin emerita an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Genf, und Mardoché Kabengele, Mitbegründer des Berner Rassismusstammtisches, im Gespräch mit Mandy Abou Shoak und Christoph Keller.

12. November 2021


(2) Rassismus in den Strukturen

Was struktureller Rassismus bedeutet

Rassismus ist nicht nur ein Thema von Individuen, die sich rassistisch gebärden, die rassistisch eingestellt sind, Rassismus ist auch tief verankert in den Strukturen unserer Gesellschaft. Das sagt die Soziologin Vanessa Eileen Thompson, die an der Europa Universität in Frankfurt lehrt, und sich in vielen Publikationen mit Formen des strukturellen Rassismus auseinandergesetzt hat. Die Fragen stellt Mandy Abou Shoak.

26. November 2021


(3) Taugt das Strafrecht gegen Rassismus?

Eine kritische Debatte zur Rolle des Rechts in der Rassismusbekämpfung

Die Einführung der Rassismusstrafnorm in der Schweiz war von vielen Kontroversen begleitet, und sie halten an. Nicht zuletzt deshalb, weil dieser Gesetzesartikel nur die schlimmsten Fälle von Rassimus unter Strafe stellt, aber die allermeisten Fälle rassistischer Rede, rassistischen Handelns unter dem Radar des Rechts durchgehen. Warum das so ist, warum das problematisch ist und was geändert werden müsste, darüber diskutieren die Rechtsanwältin Brigitte Lembwadio, Alma Wiecken, Geschäftsführerin des Sekretariats der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, und Tarek Naguib, Rechtswissenschaftler und Rassismusexperte, unter der Leitung von Vjosa Gervalla und Christoph Keller.

10. Dezember 2021


(4) Wie Migration und Rassismus zusammenhängen

Eine Einschätzung des Soziologen Rohit Jain

Dass die Schweiz ein Einwanderungsland ist, haben weite Kreise lange nicht erkannt. Und sich folglich auch nicht gekümmert um Praktiken der Diskriminierung, des Ausschlusses. Man sprach von «Ausländerfeindlichkeit», nicht von Rassismus, und man gab sich der Fiktion her, dass sich das Problem erledigen werde, weil die Zugewanderten eh bald in ihre Heimat zurückkehrten. Dass dem so nie war, und wie dieser Umstand den Umgang mit rassistischen Haltungen verändert hat, erklärt der Soziologe Rohit Jain im Gespräch mit Mandy Abou Shoak.

17. Dezember 2021


(5) Nur Diversität ist auch kein Wundermittel

Rassismus als Problem in den Institutionen, und was Diversität bewirkt

Gemeindeverwaltungen, kantonale Arbeitsämter, Theater, Bibliotheken - alle Institutionen können mehr oder weniger diskriminierend sein, oder anders gesagt: können mehr oder weniger Bewusstsein für Rassismus haben. Und entsprechend handeln. Dass eine divers zusammengesetzte Institution schon viel bringen kann - darüber sind sich Anisha Imhasly, Mitbegründerin des Instituts Neue Schweiz, Amina Benbrahim Benkais, Integrationsdelegierte des Kantons Waadt und Seraina Rohrer, Leiterin des Bereichs Innovation bei Pro Helvetia einig. Aber sie sagen auch, dass es mehr braucht - in der Diskussion unter der Leitung von Vjosa Gervalla und Christoph Keller.

7. Januar 2022


(6) Rassismus, aber noch mehr - mit Franziska Schutzbach

Was eine intersektionale Betrachtung leisten kann

Eine Diskriminierung kommt selten allein, viele Menschen erleiden Ausgrenzung und Rassismus aus mehrfachen Gründen. Und zugleich weisen unterschiedliche Diskriminierungen ähnliche Strukturen auf. Mit einem genauen Blick, der Strukturen und die Mechanismen der Ausgrenzung analysiert, können wir Erkenntnisse über innewohnende Machtmechanismen gewinnen, sagt die Geschlechterforscherin, Buchautorin und Aktivistin Franziska Schutzbach. Und vielleicht die Grundlage schaffen für neue Allianzen, erzählt sie im Gespräch mit Mandy Abou Shoak.

21. Januar 2022


(7) In die Beratung - und dann?

Was eine Beratung bei Mehrfachdiskriminierung bewirken kann

Viele Menschen, die rassistisch diskriminiert werden, erleiden eine Diskriminierung auch noch aus anderen Gründen: als Frau, als «Ausländer/in», als Angehörige einer anderen Religion, und so weiter. Diese Mehrfachdiskriminierung ist für die Beratungsstellen für Rassismusopfer eine grosse Herausforderung, denn es ist nicht immer einfach, bei mehrfacher Diskriminierung auch den richtigen Weg, die richtige Lösung zu finden. Was die Probleme sind, und wie sie angegangen werden, diskutieren Gina Vega, Leiterin des Netzwerks für Rassismusopfer, die Beraterin Judith Jordaky sowie die Tanztherapeutin und Autorin Myriam Diarra unter der Leitung von Mandy Abou Shoak und Christoph Keller.

4. Februar 2022


(8) Antiziganismus - vom Verharren in Vorurteilen

Vom Rassismus gegen Jenische, Sinti und Roma 

Der überwiegende Teil lebt sesshaft, sie sind Schweizer Bürger/innen, bezahlen Steuern. Dennoch werden Jenische, Sinti und Roma mit rassistischen Vorurteilen diskriminiert und ausgegrenzt, und sie ringen nach wie vor um Anerkennung. Warum das so ist, woher die diskriminierenden Haltungen kommen, und warum sie so beharrlich fortbestehen, erklären Mo Diener, künstlerische Leiterin der «Roma Jam Session» und Venanz Nobel, Vizepräsident des Vereins «schäft qwant» im Gespräch mit Mandy Abou Shoak und Christoph Keller.


(9) Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus - die Gemeinsamkeiten

Ein Gespräch mit Dina Wyler und Asmaa Dehbi

Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus haben nur bedingt etwas mit Religion zu tun. Vielmehr sind sie Ausdrücke von Vorstellungen über das "Andere". Während sich der antimuslimische Rassismus erneut durch Narrative um das Verhüllungsverbot zeigte, nahm der Antisemitismus in der Krise um Covid-19 stark zu. Asmaa Dehbi, Erziehungswissenschaftlerin und Forschende am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Fribourg, und Dina Wyler, Geschäftsleiterin der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, erklären, nach welchen Mustern religionsbasierter Rassismus funktioniert, im Gespräch mit Christoph Keller.


(10) Das Thema Rassismus im Parlament - mit Sibel Arslan

Ein Gespräch darüber, wie im Nationalrat über Rassismus diskutiert wird

Das Thema Rassismus ist wichtig, und es bewegt. Vor allem die Bekämpfung des Rassismus ist definitiv auch auf der parlamentarischen Agenda angekommen, allerdings aus unterschiedlichen Perspektiven. Das, sagt Sibel Arslan, Nationalrätin der Grünen/BASTA für den Kanton Basel-Stadt, mache ihre Arbeit spannend. Ihr gehe es grundsätzlich darum, im Parlament den Diskurs zu und über Rassismus weiterzuentwickeln.


Letzte Änderung 30.08.2022

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