OK:GO Initiative: Zugänglichkeitsinformationen auf einen Blick!

Projektziel und Zielgruppe

Die OK:GO Initiative hat das Ziel, dass Informationen zur Zugänglichkeit von allen touristischen Angeboten in der Schweiz online abrufbar sind. So wissen Reisende mit Mobilitätseinschränkungen im Voraus, ob eine bestimmte Lokalität für sie zugänglich ist. Die technische Grundlage dazu bietet ginto, eine vom Verein AccessibilityGuide betriebene Plattform.

Zielgruppe:

  • Menschen mit Behinderungen
  • Senioren
  • Familien mit Kleinkindern

Wie hilft dieses Projekt?

Das Verzascatal erkunden, die Reben am Genfersee bestaunen oder die Altstadt von Basel erleben… Insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist Reisen mit viel Vorbereitung verbunden. Oftmals fehlen die nötigen Informationen für die Planung. Die OK:GO Initiative schafft Abhilfe: Sieht man das OK:GO Emblem auf einer Webseite, weiss man dass Zugänglichkeitsinformationen für die-ses Angebot verfügbar sind. Klickt man auf das OK:GO Emblem, öffnet sich im Browser ein neues Fenster mit allen Zugänglichkeitsinformationen der touristischen Anlage. Wichtig dabei: Die Informationen sind objektiv und ohne subjektive Bewertung. So kann jede und jeder Reisende entscheiden, ob ein Angebot für sie oder für ihn zugänglich ist.

Was hat dieses Projekt erreicht?

  • Erfassung von digitalen Zugänglichkeitsinformationen ohne Bewertung: im Firmenkonto der App «ginto» (kostenlose Smartphone App, welche Informationen zu Zugänglichkeiten von Lokalitäten zur Verfügung stellt) können objektive Zugänglichkeitsinformationen erfasst werden. Dank Pflichtfelder wird die Qualität der erfassten Daten sichergestellt. Die Firmenkonto Einträge werden mit dem Satz «Selbstdeklarierter Inhalt: Dieser Inhalt wurde vom Betreiber des Angebots geprüft» sowie mit dem OK:GO Emblem gekennzeichnet.
  • Einbezug der gesamten touristischen Servicekette in der Schweiz: Die Erfassung sowie die Datenausgabe (ginto Web-Einträge) stehen auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch zur Verfügung. Erfassungstemplates für die wichtigsten touristischen Branchen stehen im ginto Firmenkonto zur Verfügung.
  • 90 teilnehmende touristische Pilotleistungsträger aus verschiedenen touristischen Branchen; 9 teilnehmende Pilotdestinationen: Per Ende November 2022 sind auf der ginto-Plattform 886 Einträge drin, die zu 423 Firmenkontos gehören. OK:GO arbeitet mit 45 Destinationen in der ganzen Schweiz zusammen.
  • Endnutzer:innen kennen und nutzen das OK:GO Emblem: Die Kommunikationskanäle des Vereins «Barrierefreie Schweiz» (FVBS)  wurden aktiv genutzt, um über die OK:GO Initiative zu berichten. Die Kommunikation über die Behindertenorganisationen hat ca. 688’000 Personen erreicht. Informationen über die OK:GO Initiative werden von Betroffenen (Behindertenorganisationen oder Einzelpersonen) positiv aufgenommen (siehe dazu Zitate auf https://www.ok-go.org/zielpublikum )
  • «Mentale Barrieren» werden abgebaut und touristische Dienstleister setzen sich gezielt mit dem Thema «Barrierefreiheit» auseinander: Viele Partner der OK:GO Initiative arbeiteten bereits mit Pro Infirmis zusammen und sind dank der Zusammenarbeit mit OK:GO dem Thema Barrierefreiheit/Zugänglichkeit näher gekommen. Im Bereich Tourismus wurden ca. 985’000 Personen erreicht.
  • Langfristige Umsetzung über Projektdauer hinaus: Der Entwurf eines Geschäftsmodells wurde erstellt. Die damit verbundene Organisationsentwicklung fand im Jahre 2022 statt, die Umsetzung startet im Jahre 2023.

Beispiel

«Da Menschen mit einer Beeinträchtigung oft Schwierigkeiten haben, sich in der Öffentlichkeit zurechtzufinden und im Vorfeld auf klare Informationen angewiesen sind, ist eine vereinheitlichte Darstellung der Zugänglichkeitsinformationen der touristischen Angebote sehr wichtig. St.Gallen-Bodensee Tourismus setzt sich für eine barrierefreie Region ein und unterstützt die OK:GO Initiative um die benötigten Informationen übersichtlich und verständlich darzustellen.»

Jeanne Müller, Mitarbeiterin bei St.Gallen-Bodensee Tourismus (lebt mit einer starken Sehbeeinträchtigung)

Herausforderungen

Was sind/waren die Hauptschwierigkeiten und wie wurden sie überwunden?

  • Akquise von neuen Projektteilnehmern: Die externe Evaluation von OK:GO belegt, dass touristische Dienstleister und Betroffene ein grosses Potential in der «OK:GO Initiative» erkennen. Die Akquise von neuen Partnern benötigt aber sehr viele zeitliche Ressourcen. Es wurde viel Zeit in die Akquise investiert und es wurde vor allem mit Multiplikatoren zusammengearbeitet.
  • Optimierung der Erfassungssystematik: Das Einbinden von Zugänglichkeitsinformationen in ginto, die in anderen Systematiken erfasst wurden, ist eine Herausforderung, da jedem System ein anderes Kriterienraster oder auch ein anderer Ansatz zu Grunde liegt. Es wurden viele Mittel in die Optimierung der Technologie investiert.
  • Stakeholder-Management (Ansprüche von FVBS-Vereinsmitgliedern): Es wurde viel Zeit in das Stakeholder-Management investiert, damit sich alle in der OK:GO Initiative erkennen, sie unterstützen und ihre Zugänglichkeitsinformationen erfassen.

Welches sind die Herausforderungen für die Zukunft?

  • Neue Leistungsträger und Partner akquirieren
  • Vollständige Einträge (alle Kriterien im ginto Firmenkonto müssen ausgefüllt werden)
  • Bekanntheitsgrad von OK:GO in der Tourismusbranche sowie bei den Endnutzer:innen ständig steigern
  • Erfassungstechnologie weiterentwickeln (Erfassungstool optimieren, neue Kriterien einfügen, alle Behinderungsarten berücksichtigen, Schnittstellen mit anderen Tools optimieren)

Trägerschaft

Trägerschaft: Förderverein Barrierefreie Schweiz
Projektregion: ganze Schweiz
Laufzeit: Juli 2020 - August 2022
Kontaktperson: info@barrierefreieschweiz.ch
Webseite: www.ok-go.org

Porträt von Julia Vielle. Sie blickt direkt in die Kamera und lächelt. Julia Veille trägt eine schwarze Bril-le. Ihre Braunen Haare trägt sie in einem Bob. Gekleidet ist sie mit einem schwarzen Blazer, darunter ein weisses Oberteil.
Porträt von Julia Vielle, Projektleiterin

Letzte Änderung 13.02.2024

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